EMDR   

(Abk. für Eye Movement Dezensitization and Reprocessing)    

 

 

Wieso entstehen traumatische Störungen?

 

Stellen Sie sich Ihr Bewusstsein wie ein großes Tor vor, durch das alle äußeren Eindrücke in Ihr Inneres gelangen. Dieses Tor ist der Thalamus, eine Art Schaltzentrale in unserem Gehirn. Alles, was wir sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken, wird hier zuerst aufgenommen und dann zur ersten Analyse weitergeleitet – an einen besonders wachsamen Bereich unseres Gehirns: die Amygdala, das emotionale Zentrum im limbischen System.

 

Die Amygdala fällt die erste wichtige Entscheidung: 
Ist die Situation harmlos oder potenziell gefährlich?

 

Harmlos: Die Information wird weitergeleitet an unser vernünftiges, logisch denkendenes Großhirn, genauer gesagt an die Großhirnrinde. Dort werden die Eindrücke sinnvoll eingeordnet, mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft und als Erfahrung abgespeichert.

 

Gefährlich: Die Amygdala schaltet das rationale Denken aus und übernimmt die Kontrolle. Blitzschnell wird eine instinktive Entscheidung getroffen. Unser Körper wird durch die Ausschüttung von Stresshormonen in Alarmbereitschaft versetzt und reagiert in einem von drei Überlebensmodi:   Angriff  /  Flucht / Erstarren.

 

 

Dies ist ein äußerst sinnvoller, schneller und dadurch potentiell lebensrettender Vorgang.

 

Dieses uralte Schutzprogramm sicherte unseren Vorfahren das Überleben, wenn plötzlich ein Raubtier vor ihnen stand.

Bei Beruhigung der Situation können sich diese Prozesse durch Abreaktionen wieder herunterfahren. Und unser vernünftiges Großhirn erhält eine Sequenz mit Anfang-Mitte-Ende zum Abspeichern für das weitere Leben.

 

Findet jedoch keine vollständige Abreaktion statt, dann bleiben die stress verursachenden Eindrücke im limbischen System „hängen“ wie in einer Dauerschleife. Die Informationen sind unverbunden, abgespalten, nicht eingeordnet und nicht im Kontakt mit unserem bewussten Denken. Der entsprechende Modus (Angriff bzw. Flucht bzw. Erstarrung) bleibt weiter aktiv.

 

Die Betroffenen können sich zu ihrem Anliegen schlecht ausdrücken, finden vielleicht gar keine Worte oder Beschreibungen für das was sie belastet. Oft fehlen ihnen Erinnerungen (= bewußt verarbeitete und zeitlich eingeordnete Sequenzen des Erlebten mit Anfang, Mitte und Ende).

 

Schlimmer noch: Durch unbewusste Prozesse werden bei den Betroffenen tief verwurzelte emotionale „Knöpfe“ gedrückt – völlig außerhalb ihrer eigenen Kontrolle. Dies löst nicht nur starke emotionale Reaktionen aus, sondern oft auch körperliche Reaktionen. Ein selbstbestimmtes und freies Leben bleibt unter diesen Bedingungen kaum möglich.

 

Trauma Auflösung

 

Der ordnende und lösende Effekt von Augenbewegungen auf die (blockierte) Informationsverarbeitung im Gehirn ist heute gut erforscht. Tatsächlich geschieht dieser Prozess ganz natürlich – jede Nacht im Schlaf. In der sogenannten REM-Phase (Rapid Eye Movement, schnelle Augenbewegung) lassen sich bei Schlafenden rasche Augenbewegungen hinter den geschlossenen Lidern beobachten. Diese Schlafphase spielt eine entscheidende Rolle: Hier werden die Eindrücke, Emotionen und Erlebnisse des Tages verarbeitet, sortiert und bewertet. Dadurch entsteht eine geordnete, sinnvolle Ablage im Gehirn – eine Art inneres Archiv, auf das wir später gezielt zurückgreifen können.

 

Die gezielte Entlastung unseres emotionalen Zentrums durch Augenbewegungen im Wachzustand wurde eher zufällig durch Dr. Francine Shapiro entdeckt. Sie ging nach einem überstandenen Krebsleiden mit schweren Gedanken in einem Park spazieren und bemerkte ein Nachlassen der Schwere, als sie ihre Augen abwechselnd zur linken und rechten Seite schweifen ließ.

 

Inzwischen ist dieser beruhigende, bilaterale Effekt wissenschaftlich sehr gut erforscht und klinisch erprobt. 

Die EMDR Methode wird weltweit erfolgreich bei Patienten mit PTBS (posttraumatischem Belastungssyndrom) und vielen anderen Störungen mit traumatischem Hintergrund angewandt.

 

Die bilaterale (links-rechts) Stimulation kann durch verschiedene Methoden in der EMDR Sitzung erzielt werden, nicht nur über Augenbewegungen.

 

Eine EMDR Behandlung baut auf verschiedenen Bausteinen auf. Einerseits natürlich auf die bilateralen Stimulationen und andererseits auf die Erarbeitung und Integration von unterstützenden, aufbauenden Ressourcen und Techniken. 

So kann der Betroffene durch die Stabilisierung seiner inneren Balance und der kognitiven Neubewertung eine veränderte Einstellung zu der vorher traumatisch belasteten Situation einnehmen.

 

 

Bitte rechnen Sie mit mehreren Terminen die benötigt werden, um Traumen & Co. sanft und entschleunigt aufzuarbeiten und die auf Sie zugeschnittenen Ressourcen aufzubauen. 

Es geht um ein stabiles Entwickeln - Befreien - Aufblühen.

 

 

Eine Sitzung dauert zwischen 1,5 - 2 Stunden. 60 Minuten kosten 85 €.

Bei mehr als 4 Terminen biete ich Psychotherapie Pakete zu ermäßigten Kosten an:

-   5 gebuchte Sitzungen, jeweils mit ca. 1,5 Stunden für 80 € pro Stunde

- 10 gebuchte Sitzungen, jeweils mit ca. 1,5 Stunden für 75 € pro Stunde

 

  Indikationen

 

  • Posttraumatisches Belastungssyndrom

 

  • Einzel Trauma - Komplexe Traumata

 

  • Angststörungen und  Phobien

 

  • Angst vor Arzt- / Zahnarztbesuch

 

  • Unerwünschte Verhaltensmuster

 

  • Allergien und Unverträglichkeiten

 

  • psychosomatische Symptome

 

  • übermäßige / überlange Trauerphase

 

  • Unterstützung bei Suchtentwöhnung

 

  • ..... und vieles mehr .....

 

  Ausbildungen

 

 

  • Februar 2021
    EMDR Modul 1 bei EMDR Ausbildungszentrum München

 

 

  • Mai / Juni 2021
    EMDR Ausbildungsmodule 1 und 2,

        bei ZfN, München

 

 

  • seit Januar 2022

        3-4 Supervisionen pro Jahr

 

 

 

 

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